Dierk's page

 

Home


Impressum / Datenschutz

 
  <<   1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15   >>     Register

Special 2 - Gab es das Panzerduell gar nicht ? (5)

Alle nachfolgenden Originalbilder - soweit nicht ausdrücklich anders dargestellt - stammen als Public Domain aus dem Archiv NARA, BPR (Air Forces Group) und wurden über diverse Quellen im Internet bezogen, Standbilder aus dem Originalfilm von Bates und Rosenmann stammen auch aus der Fassung des Originalfilms auf der DVD "1945 - Kriegsende in Köln" von Hermann Rheindorf.

 

Beweise 6 - 8 überspringen

f.) Beweis 6 - Die Perspektive

aa.) Der Veränderungseffekt bei verschiedenen Perspektiven

Unter Zuhilfenahme von zwei aus leicht verschiedenen Perspektiven gemachten Fotos der Oberleitungen über der Straße und der Kenntnis einiger Regeln von perspektivischen Veränderungen kann man ebenfalls die Kabel-Theorie von Rheindorf widerlegen. Was besagen diese Regeln ?


Hier wird dieser Perspektiven-Veränderungseffekt dargestellt: der Fotograf wechselt seine Position von A nach B. Es gibt drei Objekt zwischen ihm und dem Hintergrund (Background) in drei verschiedenen Entfernungen. Je näher sich das Objekt beim Fotografen befindet, umso mehr verschiebt sich das Objekt im Verhältnis zum bzw. vor dem Hintergrund, wenn der Fotograf seinen Standort seitlich verändert - dargestellt durch die blauen Pfeile. Die eingezeichneten Veränderungslinien (blaue Pfeile) sind dann länger als bei einem weiter entfernten Objekt.

Bei Interesse: Weblink zur Seite werbedesign.at:
Thema Perspektive

bb.) Der Veränderungseffekt in den Bildern mit Oberleitungen

Im Filmmaterial des Kameramanns Rosenmann gibt es drei örtlich leicht verschiedene Einstellungen des brennenden Panther und der Oberleitungen. Zusammen mit dem Foto aus dem NARA-Archiv stehen somit vier verschiedene Einstellungen mit den ganzen Oberleitungen zur Verfügung


Bild links oben wurde oberhalb eines Fensterrahmens, Bild links unten wurde unterhalb eines Fensterrahmens (jeweils als schwarzer Schatten erkennbar) aufgenommen. Ein von oben nach unten verlaufenes unscharf abgebildetes Kabel im Vordergrund und die links sichtbare äußere Leibung des Fensters verraten, daß die Aufnahmen auf der linken Fensterseite oberhalb und unterhalb eines horizontalen Fenster-Mittelrahmens aufgenommen wurden.
Das Bild rechts oben wurde (aus Sicht des Kameramannes) von etwas weiter rechts aufgenommen, vermutlich etwa in der Mitte des gleichen Fensters immer noch knapp unterhalb des diesmal nur nicht sichtbaren Mittelrahmens.
Das Foto aus dem NARA Archiv rechts unten wurde von noch etwas weiter rechts und leicht tiefer aufgenommen.

Alle vier Einstellungen wurden aber recht sicher aus dem gleichen Fenster heraus gemacht, also in einer Range von allenfalls ca. 65 - 80 cm seitlicher Versetzung. Woraus folgt das alles ?

Im Himes-Foto aus der 3. Etage kann man an der rechten Häuserfassade einen größeren Gegenstand befestigt sehen (1), vermutlich das Drahtgestell eines zerstörten Reklameschildes. Im Hintergrund ist in dem leicht vorgebauten Haus eine (vermutlich) Tür zu sehen, die im oberen Bereich 6 kleine quadratische Glasscheiben enthält (2). Zwischen diesen beiden Objekten liegen (kalkuliert mit Hilfe des Himes-Fotos und des Katasterplanes) etwa 24 - 27 Meter Luftlinie. Beide Objekte finden sich in den oben gezeigten vier verschiedenen Kamera-Einstellungen wieder und sie sollen im folgenden genau betrachtet werden


Bild links oben: Kameraposition Fenster links oberhalb Mittelrahmen,
Bild links unten: Kameraposition Fenster links unterhalb Mittelrahmen,
Bild rechts oben: Kameraposition Fenstermitte unterhalb Mittelrahmen,
Bild rechts unten: Kameraposition Fenster rechts unten.
Wie man sehen wandert aber die markante untere Spitze des Objekts an der Hauswand perspektivisch vor der ca. 24 - 27 Meter dahinter befindlichen Tür nur recht minimal, nämlich innerhalb einer einzigen der vorhandenen Scheiben-Quadrate, nämlich des Quadrats links in der Mitte

Mit gelben Punkten markiert die vier verschiedenen perspektivischen Positionen der Spitze des Drahtgestells in dem ca. 24 - 27 Meter dahinter befindlichen Scheiben-Quadrat.

Dem Darstellungen und Maßen des Katasterplans folgend steht das Haus gegenüber den anderen Hausfassaden etwa 2 m vor. Diese Gesamtbreite von 2 Metern maßstabsgerecht auf die Türe und Fenster-Quadrate übertragen ergibt hinsichtlich der Quadrate die jeweilige Größe von ca. 60 x 60 cm. Die Positionen der Drahtgestell-Spitze befinden sich alle innerhalb eines Quadrates und liegen somit perspektivisch maximal 60 cm auseinander - tatsächlich ja sogar noch etwas weniger, nämlich ca. 50 cm in der Breite und ca. 30 cm in der Höhe zwischen den am weitesten entferntesten Positionen. Dies bedeutet unter Berücksichtungen von Perspektive-Regeln, daß die Positionen der beiden Kameraleute im ca. 35 - 38 Meter vom Drahtgestell entfernten Haus der Deutschen Arbeitsfront nur unwesentlich variieren konnten, nämlich ca. 65 - 80 cm und damit maximal nur im Bereich eines einzelnen Fensters im Haus der Deutschen Arbeitsfront. Mit dem gleichen Berechnungsmodus läßt sich zudem eine maximale Differenz von ca. 40 - 50 cm zwischen der höchsten und der niedrigsten Höhe der Kameraposition am Fenster folgern.


EXKURS: Perspektive-Regeln


Die hier relevante Perspektive-Regel besagt:
Ist ein fixer Gegenstand (markiert mit senkrechtem Pfeil bei 0), der sich zwischen fixem Hintergrund (roter Kästen) und Betrachter (gelbe Kästen) befindet, von diesen jeweils gleich weit entfernt, bewegt sich der fixe Gegenstand vor dem fixen Hintergrund perspektivisch genau so weit, wie sich der Betrachter parallel zum Hintergrund bewegt. Bewegt sich also z.B. der Betrachter 40 cm nach rechts, wandert der fixe Gegenstand vor / auf dem Hintergrund aus Sicht des Betrachters perspektivisch 40 cm nach links.
Ist der Betrachter doppelt so weit vom fixen Gegenstand entfernt wie dieser vom fixen Hintergrund, bewegt sich der Gegenstand vor / auf dem Hintergrund perspektivisch nur halb so weit wie der Betrachter. Bewegt er sich also z.B. wieder 40 cm nach rechts, bewegt sich der Gegenstand perspektivisch nur 20 cm nach links. Anders gesagt, der Betrachter muß sich 80 cm nach rechts bewegen, damit der Gegenstand perspektivisch aus Sicht des Betrachters wieder 40 cm nach links wandert.

Anwendung auf die örtlichen Verhältnisse in der Marzellenstraße:
Wenn der Gegenstand in der Mitte (Drahtgestell-Spitze) also 24 Meter vom Hintergrund (Türe im Haus) entfernt ist, der Betrachter (bei einer Gesamtentfernung Haus zu Haus von 62 Metern) also 38 Meter (im Haus der Deutschen Arbeitsfront) von der Drahtgestell-Spitze entfernt ist, bedeutet eine perspektivische Wanderung des Gegenstandes von 50 cm vor / auf dem Hintergrund also eine notwendige räumliche Veränderung des Betrachters von ca. 80 cm.
Wenn die Spitze des Drahtgestells 27 Meter vom Hintergrund (Türe im Haus) entfernt ist, der Betrachter somit 35 Meter (im Haus der Deutschen Arbeitsfront) vom Gegenstand entfernt ist, bedeutet eine perspektivische Wanderung des Gegenstandes von 50 cm vor / auf dem Hintergrund also eine notwendige räumliche Veränderung des Betrachters von ca. 65 cm.

In jedem Fall ergibt sich damit eine so geringe seitliche räumliche Differenz, daß die Aufnahmen nur innerhalb eines Fensterbereichs gemacht worden sein konnten.

Mit den ausgeführten Bildvergleichen ist nun auch klar, aus welchem Fenster genau heraus Kameramann Rosenmann seine Filmbilder mit den sichtbaren Oberleitungen gefilmt hat und wo auch das Foto aus dem NARA-Archiv mit den sichtbaren Oberleitungen entstanden ist

In der mit Pfeil (3) gekennzeichneten Fensterreihe ist es das zweite Fenster von links.
Gut sichtbar zum einen die entsprechenden Fensterrahmen, insbesondere der Mittelrahmen. Zum anderen zeigt ein Vergleich der seitlichen Sichtwinkel der Bilder von Rosenmann und des Bildes von Himes aus der dritten Etage, daß diese identisch sind, so daß Himes und Rosenmann sich in der gleichen Längsreihe der Fenster befunden haben müssen

Die Spitze des Drahtgestells befindet sich exakt auf Höhe der in linken Reihe der in der Tür befindlichen Scheiben Quadrate. Himes hat sein Bild also in der gleichen Längsreihe der Fenster im Haus der deutschen Arbeitsfront gemacht wie Rosenmann seine Filmaufnahmen und stand dabei - aus seiner Sicht - an der linken Seite des Fensters.
Aus dem Fenster (1) in der dritten Etage hatte Fotograf Himes sein Foto gemacht und aus Fenster (2) in der dritten Etage filmte Kameramann Bates seine Filmsequenzen - wie bereits weiter vorne festgestellt.


Bestätigung im Jahre 2015 !

Bei Recherchen finde ich ein Foto, welches am 7. März 1945 oder kurz danach von dem Fotografen Johnny Florea aufgenommen worden ist. Es zeigt das Haus der Deutschen Arbeitsfront mit davor wartenden Passanten mit Gepäck, die offensichtlich die Stadt verlassen wollen (unten kleines Bild). Darauf sind auch die Fenster des Hauses der Deutschen Arbeitsfront besser zu sehen, insbesondere die drei Fenster im Zwischengeschoss (großes Bild). Hier bestätigt sich, dass es das mittlere der drei Fenster gewesen ist, aus dem Rosenmann gefilmt hatte. Das in seinem Film zu sehende unscharfe Kabel hängt tatsächlich vor diesem mittleren Fenster herunter (Pfeile)

Foto: Johnny Florea, Quelle: The Photo Archive

Eine eindeutige Bestätigung meiner Recherchen zu den Positionen der Kameraleute.

Mit diesem "neuen" Bild wird nun auch deutlich, warum das Foto von Himes (links) aus der oberen Etage diesen schwarzen Schatten quer durch den unteren Bildbereich hat...
... Im entsprechenden Fensterbereich (Pfeil) befinden sich einige Sichthindernisse, eine Art Rahmen (vermutlich ein schräg hängender Fensterrahmen sowie darunter vermutlich eine Art Blech

Eines dieser Teile ist hier wohl im Foto zu sehen, als Himes darüber hinweg fotografierte. Die Neigung der Gegenstände passt jedenfalls zur Schräge des Schattens. Die Nähe zur Kamera verursacht die Unschärfe des Objektes und vor dem hellen Hintergrund aus dem dunklen Zimmer heraus wird der Gegenstand im Foto aufgrund der Unterbelichtung nur als dunkler Schatten dargestellt.

Betrachten wir nun die Veränderungen der Oberleitungen bei den verschiedenen Einstellungen. Entsprechend den räumlichen Veränderungen der Kamera aus Sicht des Kameramannes von links oben nach rechts unten wandern die Oberleitungen vor dem Hintergrund perspektivisch schräg nach links oben.


In diesem Bild habe ich die perspektivische Veränderung von Gegenständen vor dem Hintergrund dargestellt, es handelt sich links um Rosenmanns Aufnahme links oberhalb des Mittelrahmens und rechts um das Foto aus dem NARA-Archiv aus dem rechten unteren Bereich des gleichen Fensters. Das sind die beiden örtlich am weitesten voneinander aufgenommenen Bilder mit Oberleitungen. "Am weitesten" ist dabei aber relativ. Die Oberleitungen selbst einmal außen vor gelassen, kann man den Erkenntnissen aus den obigen Detailbildern entsprechend auch hier kaum einen Unterschied in den Bildern sehen, so gering ist letztlich die seitliche Differenz der beiden Kamera-Standorte, von denen aus hinter dem Fenster im Haus der Deutschen Arbeitsfront gefilmt / fotografiert wurde.
Im rechten Bild habe ich die entsprechenden Veränderungslinien eingetragen, die sich aufgrund der Veränderung des Standortes ergeben, wenn ein Gegenstand vor dem Hintergrund entsprechend perspektivisch wandert.
Die Bewertung: Der kleine Trümmerpfahl in der Mitte der Straße (ganz unten am Bildrand) verändert sich perspektivisch vor dem Schutthaufen an der Ecke hinten links nur sehr minimal, ebenso die Ecke des Drahtgestells vor der Türe mit den quadratischen Fenstern, so daß eine richtige Veränderungslinie gar nicht eingetragen werden kann. Anfangspunkt und Endpunkt der Linien berühren sich schon. Die verschiedenen markierten Aufhänger verschieben sich dagegen vor dem Hintergrund perspektivisch sehr viel stärker, je näher zum Fotografen hin umso länger sind die Linien. Der Unterschied in der Länge der Veränderungslinien bei dem Trümmerpfahl und der Tür einerseits und den Aufhängern andererseits ist markant. Der Vergleich der Veränderungslinien zeigt deutlich, daß die Aufhänger und damit die Trägerseile und Fahrdrähte schon sehr weit vom Trümmerpfahl und dem Haus mit der Tür entfernt hängen müssen und damit auch sehr viel näher zum Standort des Hauses der Deutschen Arbeitsfront hängen als der Trümmerpfahl oder das Haus davon entfernt ist.

Auf dem folgenden Bild sind oben noch einmal die entsprechenden Ausschnitte mit dem kleinen Trümmerpfahl in der Mitte der Marzellenstraße zu sehen und wie gering der Trümmerpfahl vor dem Schutthaufen im Hintergrund aufgrund der leichten Änderung des Aufnahmestandortes perspektivisch wandert

Darunter im Bild ist zum einen zu erkennen, wie groß der Abstand zwischen dem Trümmerpfahl und dem Schutthaufen im Hintergrund aber schon ist. Das bestätigt noch einmal, wie gering die seitliche Differenz der beiden Aufnahmen eigentlich ist und wie nah die Oberleitungen schon Richtung Fotograf / Kameramann hängen müssen, wenn sie auf Basis der gleichen geringen seitlichen Differenz der Standorte so verhältnismäßig stark vor dem Hintergrund perspektivisch wandern. Und das Bild zeigt zum anderen auch, wie weit der Trümmerpfahl schon in der Marzellenstraße Richtung Fotografen steht, er ist nur wenige Meter von der Höhe der Ecke des linken Gebäudekomplexes entfernt und diese befindet sich wie vorher bereits festgestellt nur noch ca. 45 - 50 Meter vom Fotografen entfernt (bei einer Entfernung des Panther von ca. 120 Meter).

cc.) Ergebnis Beweis 6

Die letzte Oberleitung in der Straße auf den Panther zu hängt also auch nach diesen Feststellungen weit vor der Hausecke der linken Häuserfront in Richtung Fotograf im Haus der Deutschen Arbeitsfront und damit mehr als 70 Meter vom Panther entfernt und können aus diesem Grund nicht auf den Filmbildern von Bates gesehen werden.


Das bereits einmal gezeigte Luftbild: Panther-Standort (1), Bates Standort und Standort der anderen Fotografen (2), die besagte Häuserecke des links in allen Bildern zu sehenden Hauskomplexes (3). Pfeil (4) weist auf die Position des Schutthaufens, in dem sich der kleine Trümmerpfahl befindet. Nach dem oben gesagten müssen die Oberleitungen also noch weiter Richtung Haus der Deutschen Arbeitsfront (2) hängen, als die Linie (5) aus dem früheren Beweis es ausweist, denn diese befindet sich noch im unteren Bereich des Schutthaufens eingezeichnet und die Oberleitungen hängen ja tatsächlich noch etwas weiter vom Schutthaufen entfernt auf das Haus (2) zu.

Beweise 7 und 8 überspringen

g.) Beweis 7 - Der Schutthaufen

aa.) Verschiedene Objekte als Maßstab


Auf diesem Standbild aus dem Originalfilm sieht man sehr gut die herunter hängenden Fahrdrähte (gelbe und blaue Pfeile) des am weitesten nach hinten in die Marzellenstraße auf den Panther zu hängenden Trägerseils plus Aufhänger (roter Pfeil). Dahinter sieht man den Schutthaufen liegen, in dem sich der oben bereits erwähnte kleine Trümmerpfahl befindet. Er ist noch ein ganz schönes Stück von den herunter hängenden Fahrdrähten entfernt. Der Schutthaufen sieht aus dieser bodennahen Perspektive recht klein aus.

Bezieht man als nächsten Schritt die bekannte linke Häuserecke wieder mit ein und zieht von dieser eine Linie im graden Winkel nach rechts weg über die Straße (rote Linie), so sieht man, daß die Drähte (gelbe bzw. blau gepunktete Linien) schon weit davor herunter hängen, in Richtung auf den Fotografen zu.

Auf dem linken Bild sieht man zunächst, wie groß der Schutthaufen mit dem Trümmerpfahl in Wirklichkeit ist, er zieht sich über eine größere Fläche hin. Im rechten Bild aus der tieferen Perspektive habe ich nun mit einer weißen gepunkteten Linie die Entfernung zwischen zwei markanten Gegenständen in dem Schutthaufen markiert, ebenfalls im linken Bild aus der höheren Perspektive: mit rotem Pfeil der bekannte Trümmerpfahl mit einem weißen Pfeil ein an eine Steinplatte angelegter Pfosten. Der Unterschied in der Länge der Linien ist markant. Wenn man nun noch berücksichtigt, wie weit wiederum im rechten Bild die beiden lose herunterhängenden Fahrdrähte (gelbe Pfeile eines der beiden Drähte) des letzten Aufhängers Richtung Panther wiederum zu diesen beiden markierten Objekten entfernt sind, kann man nachvollziehen, wie weit diese im linken Bild aus der oberen Perspektive (Himes-Bild) noch weiter nach unten im Foto hängen müssen

Im linken Bild mit gelbem Pfeil markiert der Aufhänger, von dem die Drähte herunter hängen. Gelb gestrichelt in beiden Bildern jeweils die Linie vom Pfosten bis zum Ende der vom Aufhänger herunter hängenden Fahrdrähte. Links sieht man wieder die Häuserecke des linken Hausblocks.
Es wird also auch mit diesem 7. Beweis wieder einmal deutlich, daß die Straßenbahn-Oberleitungen weiter Richtung Fotografen hängen als die Häuserecke entfernt ist und es wird außerdem mit diesem 7. Beweis auch noch einmal besonders deutlich, daß die sichtbaren Oberleitungen im unteren Bereich des Himes-Bild authentisch sind. Denn denkt man sich im Himes-Bild die beiden am dortigen rechts sichtbaren Kabelaufhänger herunter hängenden Kabel nun noch nach unten verlängert vor (welche aufgrund des geschwärzten Bereichs ja tatsächlich nicht sichtbar sind) so würde dies von den Maßstäben her mit dem Entfernungsverhältnis der beiden anderen Gegenstände im Schutt, die ich mit einer weißen gepunkteten Linie verbunden hatte, übereinstimmen.
Das obige Vergleichsbild in größerer Auflösung befindet sich hier (355 KB)

bb.) Ergebnis Beweis 7


In das Himes-Foto hineinkopiert: 1) Bildausschnitt vom Bates-Film bei Schwenk auf Dom, 2) Bildausschnitt vom Bates-Film mit den Nahaufnahmen des Panther mit flüchtenden Soldaten.
Selbst der Trümmerpfahl im Schutthaufen befindet sich schon außerhalb der Bildausschnitte von Bates. Und daher konnten in den Bildausschnitten von Bates auch gar keine Oberleitungen zu sehen sein ...

 

Beweis 8 überspringen

h.) Beweis 8 - Die herunter hängenden Fahrdrähte

aa.) Position der Fahrdrähte


Dieses Standbild aus dem Originalfilm hatten wir weiter oben bei Beweis 5 schon einmal. Dort wurde der letzte Aufhänger in Richtung Panther identifiziert, nachdem mittels eines die Aufhänger verbindenden Fahrdrahtes die Reihenfolge aller sichtbaren Oberleitungen festgestellt werden konnte.
Von diesem letzten Aufhänger hängen zwei Fahrdrähte herunter. Auf diesem Bild hier wird deutlich, daß diese in Höhe des Beginns des Kurvenverlaufs der Schienen den Boden berühren, im Bereich der blau gestrichelten Linie. Die letzte Oberleitung Richtung Panther hängt also im Bereich des Kurvenbeginns, dort wo auch der vordere der beiden Oberleitungs-Masten steht.


Auf dieser maßstabsgerechten Grafik, die ebenfalls schon bekannt ist, sieht man, wo der Kurvenverlauf Marzellenstrasse / An den Dominikanern beginnt und wo der Oberleitungs-Mast steht - blauer Punkt. An dieser Stelle hängen also die letzten Oberleitungen in Richtung Panther. Im kompletten Straßenbereich dahinter hängen keine Oberleitungen über der Straße.

bb.) Ergebnis Beweis 8


In das Himes-Foto hineinkopiert: 1) Bildausschnitt vom Bates-Film bei Schwenk auf Dom, 2) Bildausschnitt vom Bates-Film mit den Nahaufnahmen des Panther mit flüchtenden Soldaten. Markiert zudem die Hausecken (gelbe Linien) und die Oberleitungsmasten (rot, a) und b)).
Da der Kurvenverlauf mit den darüber hängenden Oberleitungen erst am unteren Bildrand beginnt, konnten in den Bildausschnitten von Bates auch gar keine Oberleitungen zu sehen sein ...

 

4. Zwischenergebnis

Zeit für ein erstes Zwischenergebnis. Hier sind zunächst noch einmal die 8 vorgestellten Beweise in einer kurzen Zusammenfassung:

Die 8 Beweise im Überblick

Beweis 1
Die tatsächlich nur recht kleinen Aufhänger für die Fahrdrähte wirken auf den Bildern so groß, daß sie nur im Vordergrund hängen können

Beweis 2
Alle sichtbaren Trägerseile verlaufen noch vor der vorderen Hausecke der links in den Bildern zu sehenden Häuser

Beweis 3
Die Oberleitungen hängen allesamt eindeutig über dem Kurvenverlauf zur Straße An den Dominikanern hin

Beweis 4
An den Befestigungen für Oberleitungen an den Häusern links sind gar keine Oberleitungen befestigt

Beweis 5
Auf dem Himes-Bild ist das letzte Trägerseil Richtung Panther gerade noch unten im Bild zu sehen

Beweis 6
Bei einem Vergleich von zwei Perspektiven verändern sich die Oberleitungen vor dem Hintergrund so stark, daß sie ganz nahe zum Fotografen hin hängen müssen

Beweis 7
Der in den Bildern sichtbare Schutthaufen mit Pfahl befindet sich schon fast in Höhe der vorderen linken Hausecke und die sichtbaren Oberleitungen sind noch weit davon entfernt im Vordergrund

Beweis 8
Die am letzten Trägerseil herunter hängenden Fahrdrähte befinden sich in Höhe des Beginns des Kurvenverlaufs zur Straße An den Dominikanern hin
Und nicht zu vergessen ...

... unabhängig von diesen 8 Beweisen hatte ich ja bereits zu Beginn dieser Abhandlung festgestellt, daß die Oberleitungskabel tatsächlich auch bei den Bates-Aufnahmen dort hingen - nur nicht im Bild sichtbar -, da die dort erzeugten Trefferlöcher am Panther in den angeblich früher gedrehten Filmaufnahmen mit sichtbaren Oberleitungskabeln zu sehen waren.

Die acht durchgeführten Bildanalysen zeigen mehr als deutlich, daß die Oberleitungen bei weitem nicht über der gesamten Straße hängen sondern nur im Kreuzungsbereich Marzellenstraße / An den Dominikanern. Damit ist Rheindorfs Kabel-Theorie, die von einer Überspannung der gesamten Marzellenstraße ausgeht, absolut eindeutig widerlegt. Alleine aufgrund des Wechsels der Perspektive, aus denen die verschiedenen Bilder gemacht worden sind, sind die Oberleitungen auf den einen Bildern zu sehen (untere Perspektive) und auf den anderen Bildern (obere Perspektive - Bates Filmaufnahmen) nicht, bei letzteren Bildern schaut der Kameramann einfach nur über die Oberleitungen hinweg.

Und noch etwas muß man an dieser Stelle leider feststellen.
Das oben von mir bei den verschiedenen Beweisen ständig verwendete Foto (2.7 mb) aus dem NARA-Archiv, welches die

footnote.com / Archiv NARA
Oberleitungssituation in sehr guter Bildqualität zeigt, hat nach meiner bescheidenen Meinung recht sicher auch Rheindorf zur Verfügung gestanden. Denn es stammt aus einem der bekanntesten Archive der USA. Die NARA ("National Archives and Records Administration") ist das Nationalarchiv der Vereinigten Staaten und damit für den Schutz und Erhalt historischer und staatlicher Dokumente zuständig. Rheindorf hat nach eigenen Aussagen jahrelang recherchiert und in diversen Archiven geforscht. Er hat auch in diesem Archiv geforscht (jedenfalls erwähnt er es im Nachspann seiner Doku namentlich) und dabei muß er bei normalem Verlauf der Dinge eigentlich auch dieses Foto gefunden haben, wenn er nach Köln-bezogenen Dokumenten und Fotos gesucht hat. Auch footnote.com, wo es aus dem NARA Archiv übernommen seit 2007 recherchierbar ist und wo ich selbst das Foto fand, hat dieses mit entsprechenden Schlagwörtern (u.a. "Cologne") versehen gespeichert, im NARA-Archiv dürfte das nicht anders sein.

Wenn Rheindorf das Foto somit tatsächlich kennen sollte, wäre das Bedenkliche daran:

1.) Rheindorf verwendet dieses geradezu ideal klare und eindeutige NARA-Foto in seiner Doku nicht sondern nimmt lieber die inhaltsidentischen aber die Oberleitungen schlechter darstellenden Aufnahmen aus dem Original-Film. Angesichts der enormen Bedeutung des Fotos für die Sachverhaltsklärung eigentlich nicht nachvollziehbar.
Zur Erinnerung: Die Überspannung der gesamten Straße würde seine Theorie des gefakten Duells stützen, eine nur teilweise nicht ...

2.) Soweit man es in der Doku anhand der dort sichtbaren Bilder erkennen kann, zeigt Rheindorf dieses NARA-Foto auch nicht seinem "sachverständigen Kriminalpolizisten" bei dessen entsprechender Expertise sondern nur die Bilder aus dem Original-Film.

3.) Rheindorf selbst kommt trotz dieses recht eindeutigen NARA-Fotos nicht zu der Erkenntnis, daß die Oberleitungen nicht über der gesamten Straße hängen und verbreitet in der Doku basierend auf den schlechteren Original-Filmbildern seine Kabel-Theorie verknüpft mit dem Fake-Vorwurf.

Jeder mag sich nun seinen eigenen Reim darauf machen ...

 

Akademische Frage überspringen

5. Die akademische Frage - wo hängen sie denn genau ?

a.) Vorwort

Nun würde sich noch die akademische Frage stellen, wo genau denn dann die ganzen Oberleitungen hängen, die man auf dem einen Foto sieht. Man könnte es sich leicht machen und sagen, die Frage ist nicht entscheidend für die Widerlegung der These Rheindorfs, denn im hinteren Teil der Straße Richtung Panther hängen sie jedenfalls nicht und es war ja gerade die Grundlage der These Rheindorfs, daß sie dort hängen und, weil sie auf den Filmbildern des Panzerduells dort nicht zu sehen sind, erst entfernt worden sein müssen und die Filmszenen daher nachgestellt sein müssen.

b.) Der verfügbare Straßenraum

Aber wenn man sich die Frage stellen möchte, kann man zunächst feststellen, daß es sicher genug Straßenraum im Kreuzungsbereich Marzellenstraße / An den Dominikanern gab, über dem die Oberleitungen hängen konnten.

Weiter auf der nächsten Seite

 

  <<   1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15   >>     Register

Köln im Krieg
Fotoalbum

 
  © Dierk 1995-2018   -   optimiert für MSIE und 800x600px   -   zuletzt geändert: