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Special 2 - Gab es das Panzerduell gar nicht ? (7)

Alle nachfolgenden Originalbilder - soweit nicht ausdrücklich anders dargestellt - stammen als Public Domain aus dem Archiv NARA, BPR (Air Forces Group) und wurden über diverse Quellen im Internet bezogen, Standbilder aus dem Originalfilm von Bates und Rosenmann stammen auch aus der Fassung des Originalfilms auf der DVD "1945 - Kriegsende in Köln" von Hermann Rheindorf.

 

d.) Verlauf der sichtbaren Trägerseile

Betrachtet man noch einmal das Bild mit den Oberleitungen aus dem NARA-Archiv fallen zwei Drähte auf, die zum Fotografen hin noch vor dem Mast an der Ecke neben dem Straßenschild "An den Dominikanern" verlaufen

Schaut man sich dann im weiteren die einzelnen Aufhänger und den Verlauf der Drähte vom Aufhänger jeweils nach rechts an, kann man schon einmal den Verlauf von zwei Trägerseilen rekonstruieren:

1.) Trägerseil des im Vordergrund hängenden Aufhängers, dieser hängt schon soweit in der Kurve, daß das Trägerseil irgendwo rechts außerhalb des Bildes befestigt ist.


2.) An dem rechts zu sehenden Mast ist das letzte in Richtung Panther hängende Trägerseil befestigt, es geht gerade nach links ab, sozusagen im rechten Winkel zur Marzellenstraße.

Auf dem Himes-Bild ist das Trägerseil zwischen dem rechtem Aufhänger und dem Mast rechts vor dem unruhigen Hintergrund der Trümmerlandschaft leider nicht sichtbar. Es würde aber den Verlauf wie unten auf dem Bild haben

Die anderen beiden Trägerseile, die zwischen den beiden obigen Trägerseilen hängen, sind auf den Bildern nicht ganz so leicht zuzuordnen. Geht das zweitletzte Trägerseil (in Richtung Panther gesehen) zum Mast auf der rechten Seite ?

Und wohin geht das Trägerseil, welches hinter dem vorderen Trägerseil verläuft ? Es läuft jedenfalls eindeutig nicht zu diesem Mast, das Trägerseil läuft zum einen am Mast vorbei und befindet sich perspektivisch schon so nahe am Mast, daß es dem Kurvenverlauf folgend viel weiter im Vordergrund und nach rechts versetzt hängen muß

Betrachtet man das Himes-Bild noch etwas genauer, fällt im schon fast schwarzen Bereich im Umfeld des Mastes vorne an der beginnenden Straßenecke noch etwas auf. Ein Gegenstand, der perspektivisch vor dem Mast hängt und noch ein Draht, welcher dort hängt (gelbe Pfeile)

Dabei handelt es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um einen Aufhänger und einen Fahrdraht. Ein Blick auf die folgende Bildmontage verdeutlicht das:

Linkes Bild Ausschnitt aus dem Foto mit den Oberleitungen aus dem NARA-Archiv, Mitte Ausschnitt Standbild Filmszene von Rosenmann (dort mit den Straßenbahnschienen im unteren Teil) - beide aus Perspektive unten am/im Haus der Deutschen Arbeitsfront aber doch etwas seitlich versetzt aufgenommen, rechtes Bild Ausschnitt aus dem Himes-Bild aus der 3. Etage. Die verschiedenen Perspektiven erklären, daß der Aufhänger (gelbe Pfeile) und der Fahrdraht (rote Pfeile) im rechten Bild im Vergleich zum Abstand auf den beiden anderen Bildern perspektivisch etwas näher zueinander hängen und insbesondere der Aufhänger etwas niedriger am Mast. Man schaut ja von weit höherer Position nach unten statt wie links in gleicher Augenhöhe herüber. Es handelt sich jedenfalls ganz eindeutig im rechten Bild von Himes um den Aufhänger und den Fahrdraht aus den beiden anderen Bildern.
Im Himes-Bild sind also mittlerweile schon recht viele Oberleitungen nebst Aufhängern zu sehen und vor allem recht nahe zur Position des Fotografen, im Bereich der langezogenen Straßenecke Marzellenstraße / An den Dominikanern. Oberleitungen, die laut Rheindorf ja insbesondere im hinteren Teil der Marzellenstraße nahe dem Panther hängen sollen.

e.) Verlauf aller sichtbaren Drähte und Seile

Bezieht man in eine Gesamtschau des Oberleitungsgewirrs nun neben den eigentlichen Trägerseilen mit den daran befestigten Aufhängern noch die Fahrdrähte mit ein, ergibt sich folgendes Bild:

Die vier zu sehenden quer verlaufenden Trägerseile sind von vorne nach hinten Richtung Panther verschiedenfarbig markiert: rot mit den Aufhängern (1) und (2), gelb mit (3) und (4), blau mit (5) und (6) und grün mit (7) und (8). Die Aufhänger (5) und (7) sind beschädigt und hängen nicht mehr korrekt am Trägerseil. Alle weiteren Drähte sind dazwischen hängende Fahrdrähte. Vom Aufhänger (2) führt einer dieser Fahrdrähte nach links aus dem Bild, der andere Fahrdraht verläuft auf den sich am Trägerseil dahinter hängenden Aufhänger (3) zu, von dort an den beschädigt am Trägerseil hängenden Aufhänger (5) und von dort an den ebenfalls beschädigten Aufhänger (7). Vom Aufhänger (8) hängen die beiden Fahrdrähte herunter, die ursprünglich weiter die Marzellenstraße herunter in Richtung Dom / Panther verlaufen wären. Weiter Richtung Kamera verlaufen von dort Fahrdrähte über die Aufhänger (6) und (4) nach rechts in die Straße An den Dominikanern bzw. nach links strammgezogen über den Aufhänger (5) Richtung Eigelstein.
Quer durch das Bild verläuft noch ein rosa markierter Draht vom rechten Mast über den Aufhänger (6) zum Aufhänger (3), wo sich die Spur verläuft. Die Funktion dieses Drahtes ist nicht ganz eindeutig. Vermutlich ist es aber ein ursprünglich noch über den Trägerseilen hängendes Spannseil, welches über der Kreuzung verlief, um die Oberleitungen im Kurvenbereich auf der gegenüberliegenden Seite zu sichern (Marzellenstraße Richtung Eigelstein / Bahnhofstraße) und nun aufgrund der Zerstörungen im Oberleitungssystem auf die Trägerseile heruntergefallen ist. Dafür spricht jedenfalls der in Wellen von Trägerseil zu Trägerseil gehende Verlauf dieses Seiles. Oberleitungen in Kurvenverläufen wurden seinerzeit regelmäßig von der gegenüberliegenden Straßenecke abgespannt, wie später auf einer Grafik auch noch einmal zu sehen sein wird.
Wichtigste Aussage dieses Bildes ist, daß alle Drähte, die in den Bildern mit Oberleitungen zu sehen sind entweder Trägerseile sind oder Fahrdrähte, die zwischen diesen Trägerseilen hängen. Das gesamte System ist allerdings - wie aus diesem Bild sehr deutlich wird - nicht mehr zur Nutzung geeignet, da alle Drähte mehr oder weniger durchhängen. Dies vor allem auch aufgrund fehlender Oberleitungsanschlüsse in Richtung Panther, was dann zu einem Spannungsverlust im ganzen System führt. Dieses Bild auch in größerer Auflösung (364 KB).

f.) Befestigungen im Kurvenbereich zur Straße An den Dominikanern


Quelle: Flickr-Webseite Kevin "The Rocketeer"
Auf diesem Bild, welches einige Wochen nach dem 6. März 1945 aufgenommen worden ist, aber auch noch viele Trümmer zeigt, ist erkennbar, wo der in den Bildern mit den Oberleitungen vorne rechts an der Ecke stehende Oberleitungsmast sich befindet (gelbe Pfeile). Das ist die Stelle wo die lange gerade rechte Häuserfront der Marzellenstraße in die Straße An den Dominikanern abknickt. Mit dem weißen Pfeil markiert der auf den Bildern mit Oberleitungen immer im Hintergrund zu sehende Mast, an dem aber schon keine Oberleitungen mehr befestigt waren und der bei den Räumarbeiten der umfangreichen Schuttberge um ihn herum offensichtlich schräg nach hinten zur Häuserfront gedrückt worden ist.
Sehr gut wieder erkennbar, daß diese Ecke schon weit Richtung Haus der Arbeitsfront (unten im Bild) liegt und die vordere Häuserecke des Gebäudekomplexes links weit entfernt ist, der eingetragene gelbe Strich in der Verlängerung dieser Häuserecke macht dies wieder deutlich.

Wo könnten noch weitere Befestigungen auf der Seite zur Straße An den Dominikanern sein, wohin gehen die beiden oben beschriebenen Trägerseile, die nicht an dem dort gezeigten Mast befestigt sind ?

Auf dem folgenden Bild des Pershing Abschusses ist im Feuerschein sehr gut ein Mast zu sehen, an dem sicherlich ebenfalls Oberleitungen der Straßenbahn befestigt gewesen sind. Dieser Mast steht sehr wahrscheinlich in Richtung des Endes der langgezogenen Kurve zur Straße An den Dominikanern hin

Eventuelle weitere Masten dahinter wären jedenfalls wegen der Kurvenform der Straße / Häuser aus dieser Perspektive nicht zu sehen.


Quelle linkes Bild: Flickr-Webseite Kevin "The Rocketeer"
Vergleicht man das Bild von Rosenmann von dem Pershing in der Kreuzung mit dem Luftbild der Kreuzung, erkennt man manche Häuser wieder. Die Häuser mit den Pfeilen (1) und (2) markiert werden durch eine kleine Straße Richtung St. Andreas (Andreaskloster) getrennt. Im linken Bild blauer Pfeil (4) der Mast an der Ecke auf den verschiedenen Kabel-Bildern und dem Foto von Himes. Der im rechten Bild rechts neben dem Pershing im Kreuzungsbereich sichtbare Mast - Pfeil (3) - kann nicht der Pfahl an der Ecke im Bild von Himes sein (blauer Pfeil (4)), er steht zu weit vorne in der Straße An den Dominikanern. Es muß daher ein bisher unbekannter weiterer Mast sein und er muß im linken Bild im Bereich der beiden roten Pfeile (3) zu finden sein.
Im rechten Bild ist auch ein kleiner dunkler Vorbau zu erkennen, direkt rechts neben dem Mast.


Foto veröffentlicht auf der Webseite footnote.com, entstammt dem Archiv NARA.
Auf diesem Luftbild aus dem NARA Archiv ist der Kreuzungsbereich recht gut zu erkennen. Haus der Deutschen Arbeitsfront (1), der Gebäudekomplex auf Bates Aufnahmen links vom Panther, Standort des Panther (4) und gut erkennbar die langezogene Häuserkurve Marzellenstraße / An den Dominikanern (3).
In diesem Bildausschnitt sind gerade noch so zu erahnen zwei Masten (blaue Pfeile)

Foto veröffentlicht auf der Webseite footnote.com, entstammt dem Archiv NARA.

Bei dem hinteren Mast im Luftbild handelt es sich um den Mast, der in den Bildern mit Oberleitungen und dem Foto von Himes im Vordergrund rechts an der Hausecke steht
Der vordere, weiter links stehende Mast im Luftbild muß derjenige sein, der auf den Rosenmann Filmbildern vom schießenden Pershing in der Kreuzung rechts vom Pershing zu sehen ist. Auf dem Luftbild ist nämlich gut zu erkennen, daß der betreffende Pfahl ziemlich genau in der Verlängerung der Häuserfronten der Straße An den Dominikanern steht, dies paßt genau dazu, daß er im Rosenmann Film ebenfalls in der Verlängerung der Häuserfronten steht.
Anhand der Lücke im Schatten der Häuser kann man im Luftbild auch den kleinen Straßendurchstich zu St. Andreas wieder erkennen (roter Pfeil). Auch der kleine Vorbau (gelber Pfeil) aus dem Rosenmann-Bild ist zu erkennen, neben dem auf dem Rosenmann Bild links davon der Mast zu sehen war.

Bei einer Recherche im Rheinischen Bildarchiv Köln finde ich das folgende Foto des betreffenden Straßenabschnitts, als Entstehungsjahr des Fotos wird das Jahr 1950 angegeben:

Quelle: Rheinisches Bildarchiv Köln
Es zeigt die Ecke Marzellenstraße / An den Dominikanern. Auch 5 Jahre nach dem Krieg gab es in Köln noch viele Zerstörungen. Hier sind 2 Oberleitungs-Masten im Kurvenverlauf zu sehen. Dies sind vermutlich immer noch die beiden Masten, die auch im Jahre 1945 dort an der Straßenecke standen. Im Bild aus dem Jahre 1950 hängen in diesem Bereich wieder Oberleitungen, da es immer noch viele Ruinen gibt, sind die Masten mit eingebunden. Rechts zu sehen das Eckhaus zur kleinen Straße Andreaskloster, dessen Fassade im Krieg erhalten blieb und an dem auch wieder ein Trägerseil an der Hauswand befestigt ist. Den oben erwähnten Vorbau links daneben gibt es zu diesem Zeitpunkt aber bereits nicht mehr. Zwischen dem Mast und dem Eckhaus gibt es aufgrund des dortigen graden Straßenverlaufs - wie schon im Jahr 1945 - keine weiteren Masten.
Folgendes Bild zeigt, daß die beiden Oberleitungs-Masten relativ sicher noch die gleichen aus dem März 1945 sind:

Quelle Bildausschnitt links: Rheinisches Bildarchiv Köln
Links das Bild aus dem Jahre 1950, rechts der Ausschnitt zeigt den Mast zur Marzellenstraße hin am 6. März 1945. Direkt auffällig gleich ist die leicht schräge Stellung des Mastes und die ringförmige dunkle Linie an der Spitze. Dies ist ziemlich sicher der gleiche Mast. Eine derartige Vergleichsmöglichkeit gibt es für den anderen Mast nicht, jedoch dürfte es sich auch bei diesem Mast um den gleichen Mast handeln, der auf dem oben gezeigten Luftbild aus dem Jahr 1945 dort bereits stand.

Auf dem folgenden Bild, welches etwas später als das oben gezeigte aufgenommen worden wurde, ist der Wiederaufbau bereits etwas voran geschritten

Quelle: Bilderbuch Köln
Die zwei Pfähle stehen aber immer noch in der Kurve. Rechts zu sehen das ehemalige Gebäuder der Deutschen Arbeitsfront. In diesem Bild auch schön zu erkennen, wieviele Oberleitungen alleine im Bereich zwischen dem linken Mast und dem ehemalige Gebäuder der Deutschen Arbeitsfront hängen.

Noch einmal zurück ins Jahr 1945.

Ein Bildausschnitt aus einem weiteren Luftbild der Kreuzung aus dem Jahr 1945 zeigt wiederum diese beiden Masten. Markiert mit (1) das Haus der Deutschen Arbeitsfront, (2) die Häuser links vom Panther in den Kabel-Bildern, oberer gelber Pfeil der bisher schon bekannte Mast an der Straßenecke Marzellenstraße / An den Dominikanern auf den Kabelbildern, unterer gelber Pfeil der weitere Mast, der schon etwas weiter in der Straße An den Dominikanern steht und wegen der ihn treffenden Sonnenstrahlen gut sichtbar ist. Die rot gepunktet Linie stellt den Verlauf der Gebäudefronten der dahinter liegenden Häuser dar. Diese reichen jedoch von der Höhe her aufgrund der Zerstörungen nicht mehr über das Erdgeschoß hinaus.


Und auch in diesem weiteren Bild aus dem Jahr 1945 noch einmal gut sichtbar diese beiden Masten und zudem die Straßenbahnschienen.


Zeitzeugen

Das im Bild von 1950 erkennbare Haus rechts an der Ecke zur Straße Andreaskloster gibt es auch heute noch, es wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut

Auch die alte Befestigung für Oberleitungen der Straßenbahn, an der im Jahr 1950 gut sichtbar die Oberleitung befestigt ist, befindet sich - mangels Straßenbahnlinie aber ungenutzt - noch heute an diesem Haus.

Da die Fassade dieses obigen Eckhauses 1945 noch stand und damit auch die Befestigung noch existierte und nutzbar war, waren an der Ecke Marzellenstraße / An den Dominikanern im Jahre 1945 und auch während des Wiederaufbaus insgesamt nur zwei Masten erforderlich.



Auf dieser perspektivisch an das obige Foto angepaßten Grafik sind die Standorte der beiden identifizierten Masten eingezeichnet. An diesen Masten (3) und (4) waren also die Oberleitungen befestigt, die in den Bildern mit Oberleitungen zu sehen sind. Objekt (5) ist der Mast, der in den Bildern mit Oberleitungen im Hintergrund zu sehen ist, an dem aber schon vor dem 6. März 1945 keinerlei Oberleitungen mehr befestigt waren. (1) ist das Haus der Deutschen Arbeitsfront, (2) Standort des Panther. Der rote Pfeil zeigt die Befestigung an dem Eckhaus an der Einmündung der Straße Andreaskloster, die weiter oben in einem Bild bereits zu sehen war. Zwischen dieser Befestigung und dem nächsten Mast gab es keine weiteren Befestigungen, da es sich dort um ein gerades Straßenstück der Straße An den Dominikanern handelte und dann die Abstände zwischen Befestigungen immer länger sein konnten als in Kurvenbereichen. Das ist auch aus dem Bild aus dem Jahr 1950 ableitbar.

Anfang 2012 bekomme ich das Buch "Frontstadt Köln, Endkampf 1945 an Rhein und Ruhr" der Autoren Taylor und Niessen aus dem Droste Verlag, Erscheinungsjahr 1980, in die Hand. Beim Blättern finde ich plötzlich das folgende Bild:

Es zeigt den Kreuzungsbereich An den Dominikanern / Marzellenstraße aus der Sicht der kleinen Postprivatstraße neben dem Haus der Deutschen Arbeitsfront (die Hausecke links im Bild), also fast die gleiche Position wie oben im Bild aus dem Rheinischen Bildarchiv aus dem Jahre 1950. Auch hier sind wieder die beiden Oberleitungsmasten im Kurvenbereich zu sehen, insofern nichts neues. Aber diesmal stammt das Bild nicht aus dem Jahre 1950 sondern aus dem Jahr 1945 ! Das Bild wird gezeigt mit der Beschreibung "Köln nach der Einnahme am 6. März 1945". Die Einbeziehung des Gebäudes (sozusagen in dessen Deckung, statt ein paar Schritte vorwärts gehend noch mehr Trümmer der hinter der Hausecke verdeckten Ruinen zeigen zu können) und die Herkunft aus dem Fotofundus des Militärs und damit von einem Militärfotografen gemacht, läßt meines Erachtens den Rückschluss zu, daß es ziemlich sicher sogar am 6. März 1945 gemacht worden ist, am späten Nachmittag, als das Panzerduell kurz bevorstand oder gerade vorbei war. Möglicherweise wurde es gemacht, als Bates gerade im Gebäude war, um sich den im nächsten Straßenzug stehenden Panther mit Pershing Kommandant Early anzuschauen oder bereits auf das Gefecht zu warten.

Und das besondere an diesem Foto ist: es sind Oberleitungen zu sehen ! Daß welche am 6. März da waren, ist ja auch bei Rheindorf nicht streitig. Aber die Besonderheit dieses Fotos ist, daß man hier noch einmal gut die letzten in Richtung Panther über der Straße hängenden Oberleitungen sehen kann, die an dem hier auf diesem Foto hinteren Mast befestigt sind, Oberleitungen, die nach Rheindorfs Auffassung ja viel weiter hinten in der Straße hängen müßten:

Links das schon bekannte Foto mit den Oberleitungen, die beiden herunter hängenden Fahrleitungen hatte ich oben eindeutig als die letzten Richtung Panther hängenden Oberleitungen identifiziert. Auf dem neuen Foto, Ausschnitt rechts, sind diese beiden nebeneinander herunter hängenden Drähte wieder zu erkennen. Sie hängen alle meine oberen Festellungen bestätigend an dem hinteren Mast in der Kurve (roter Pfeil). Rechts davon sind noch ein paar nicht relevante Drähte zu sehen, die von diesem Mast nach unten herunter hängen.
Und man kann im neuen Foto rechts noch etwas spannendes am vorderen Mast erkennen. An diesem sind oben zwei Befestigungen für die Oberleitungen, von denen eine herunter hängt und die andere noch unter Spannung steht, und zwar in Richtung des Kreuzungsbereichs / Kurvenbereichs !
Schade, hätte der Fotograf nur wenige Schritte weiter vorne gestanden, würden wir nun alle Oberleitungen sehen können, die auf den Fotos aus dem Gebäude heraus abgelichtet sind.


Noch einmal das Bild von weiter oben, welches aus dem Haus heraus aufgenommen worden ist. Die rot und gelb markierten Trägerseile der Oberleitungen verlaufen ganz offensichtlich zu diesem weiteren Mast rechts außerhalb des Bildes, die anderem zum Mast in diesem Bild rechts an der Ecke. Der Mast im Hintergrund spielt ohne an ihm befindliche Oberleitungen keine besondere Rolle.

Wie die folgende Grafik eines Oberleitungsaufbaus in einem Kurvenbereich zeigt (generelle Darstellung - nicht direkt bezogen auf unseren relevanten Kreuzungsbereich), wäre die Existenz von zwei Masten an dieser Stelle im Inneren der Kurve theoretisch auch vollkommen ausreichend gewesen

Grafik-Quelle: Verein Historische Straßenbahn Köln e.V., Straßenbahn-Museum Thielenbruch

Wäre dieses Befestigungsschema auch an unserer Kreuzung so erfolgt, hätten die in der Grafik unten gezeigten beiden Befestigungspunkte am Haus der Deutschen Arbeitsfront genau dazu passen können.

Hier sind in der Tat am Gebäude entsprechende Befestigungspunkte erkennbar. Die bekannte Befestigung an der Hausecke rechts (1) sowie eine Befestigung im Bereich der Eingänge (2) wären die idealen Befestigungspunkte für ein Befestigungsschema nach obiger Grafik gewesen.
Dann gibt es an diesem Haus auch noch eine dritte Wandbefestigung weiter links (3) - als dunkler schwarzer Punkt erkennbar. Zwischen (2) und (3) gibt es eine größere räumliche Lücke als zwischen (1) und (2). Das hängt damit zusammen, daß der Kurvenbereich für die Straßenbahn aus der Straße An den Dominikanern kommend erst an Befestigung (2) beginnt. Da es sich vorher um ein gerades Straßenstück handelt ist, der Abstand länger. Von dieser Befestigung (3) ging übrigens das Trägerseil hinüber zum Eckhaus an der Straßeneinmündung Andreaskloster (weiter oben vorgestellt). Bei dieser Zeichnung wird auch noch einmal der bereits weiter oben angesprochene Umstand deutlich, daß Oberleitungen in Kurvenbereichen regelmäßig von der gegenüberliegenden Straßenecke abgespannt worden sind.

Leider gibt es von dieser Kreuzung nur Pläne der verlegten Straßenbahnschienen keine Pläne, die die konkrete Oberleitungssituation zeigen, so daß das oben dargestellte Befestigungsschema erste einmal nur eine mögliche Option ist, die theoretisch auf unsere Kreuzung passen könnte.

 

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